Wir hetzen durch unser Leben. Klingelt morgens der Wecker wird, den Schlafsand noch in den Augen, wankend unter die Dusche gehüpft. Danach Kaffee trinken, das Hemd bügeln, die Zähne putzen und schnell raus aus der Wohnung und auf zur Arbeit. Dort erwarten uns Tag für Tag die gleichen Aufgaben. Langeweile kommt auf, dennoch wird die Arbeit brav erledigt. Ist der Arbeitstag geschafft, hechten wir aus dem Büro, quälen uns mit dem Auto durch den zähen Berufsverkehr, verfluchen die roten Ampeln und suchen vergebens beim Discounter nach einem Parkplatz.
Hier lernst du:
Selbstliebe geht uns oft im Alltag verloren
Kann ich Selbstliebe selbst therapieren
Lieblos werfen die Fertiglebensmittel in unseren Einkaufswagen und regen uns innerlich an der Kasse über die lange Schlange auf. Zuhause angekommen schieben wir uns die Fertigpizza in den Backofen und schalten den Fernseher ein. Tag für Tag. Bis wir irgendwann im Bett liegen und uns auf einmal fragen, ob dies schon alles im Leben gewesen sein kann. Ob dieser Alltag uns nun für immer begleiten wird. Ob wir glücklich sind. Ob wir mit uns selbst zufrieden sind und darauf stolz sein können, wo wir momentan stehen. Ob wir wirklich glücklicher Single sind, oder uns dies nur notgedrungen einreden.
Langsam steigt die Unzufriedenheit in uns auf. Ist es das wirklich schon gewesen?
Innerlich wissen wir, dass dieser Moment der entscheidende Wendepunkt unseres Leben sein wird. Der Moment, durch den sich alles verändern wird. Dass wir eine Selbsterkenntnis erlangt haben, die unseren Lebensweg in eine andere, völlig neue Richtung verlaufen lassen wird. Wie lässt sich ein solcher Moment der Erkenntnis aktiv nutzen, um daraus genügend Motivation zu ziehen, Veränderungen im Leben durchzustehen? Die Reise zu dir selbst unterstützt dich auf deinem Weg der Selbstverwirklichung. Mit allen Aspekten, die dazugehören.
Selbstliebe lernen
Selbstliebe. Ein Begriff, der uns geläufig ist und uns häufig begegnet, doch wird er auch wirklich gelebt? Jeder Mensch sehnt sich tief in seinem Inneren danach, von anderen Personen geliebt zu werden. Vom Partner, den Eltern, den Geschwistern oder den Freunden. Zu wissen, dass es “da draußen” Menschen gibt, die immer für uns da sind, denen wir wichtig sind und die uns immer zur Seite stehen, ist ein unheimlich wohltuendes Gefühl. Hierfür sind wir auch gerne bereit, zu investieren. Soziale Beziehungen zwischen Menschen sind immer auf eine regelmäßige Pflege angewiesen. Zeit und Mühe wollen investiert werden, damit sich niemand aus den Augen verliert und die Freundschaften und Beziehungen dauerhaften Bestand haben.
Selbstliebe und soziale Beziehungen definieren
Kompliziert wird das Sozialleben des Menschen dann, wenn wir uns zum Erhalt dieser Beziehungen verbiegen oder verändern. Aus dem inneren Gefühl heraus, dass wir für die Person, die wir wirklich sind, nicht mehr von anderen Menschen angenommen, akzeptiert und geliebt werden. Der Wunsch nach Liebe und Bestätigung der Außenwelt ist jedoch derart stark, dass ein großer Teil von uns bereit ist, sich nicht nur zu verstellen, sondern gänzlich zu verbiegen, gar komplett aufzugeben. Dabei wird jedoch die wichtigste Person in unserem Leben vergessen: Wir selbst.
Ein Definitionsversuch der Selbstliebe
Selbstliebe ist das, was durch den Begriff bereits eindeutig ausgedrückt wird: Die Liebe zu uns selbst, zu unserer eigenen Person, zu unserem persönlichen Charakter. Die Liebe zu dem, was wir wirklich sind. Selbstliebe ist der Grundpfeiler für ein erfülltes und glückliches Leben. Bringen wir dauerhaft nicht genügend Wertschätzung und Liebe für unsere eigenen Person auf, führt dies irgendwann im Laufe des Lebens zu schweren inneren Konflikten. Wir werden schüchtern, es fällt uns schwer offen auf andere Menschen zuzugehen, unser Selbstbewusstsein ist am Boden.
Keine Selbstliebe: Wieder lernen sich selbst zu mögen
In Extremfällen kann mangelnde Selbstliebe sich zu Minderwertigkeitskomplexen entwickeln. Sich selbst wohlwollend zu begegnen ist die Grundvoraussetzung dafür, dass wir ein glückliches Leben führen können. Diese positive Einstellung zu uns trägt dazu bei, dass wir uns selbst vertrauen und auf unsere innere Stimme hören, vor neuen Herausforderungen nicht zurückschrecken und keine Angst vor Veränderung haben. Sie ist die die Basis für ein gesundes Selbstbild und ein starkes Selbstbewusstsein, was wiederum die Richtung unseres Liebeslebens bestimmt.
Selbstliebe lernen und leben
Positive Eigenschaften entdecken
Trotz dieser positiven Eigenschaften schwingt für viele Menschen bei dem Begriff Selbstliebe etwas Negatives mit. Gerne und häufig wird dieses positive Gefühl mit der arroganten und überheblichen Selbstverliebtheit verwechselt, wodurch die Selbstliebe auf einmal gar nicht mehr so erstrebenswert zu sein scheint. Eine schwerwiegende Verwechslung, die es den Menschen noch schwerer macht, sich selbst anzunehmen und mit Liebe zu begegnen.
Keine Arroganz
Im Gegensatz zur Selbstliebe ist die Selbstverliebtheit eng mit Arroganz und Ich-Bezogenheit verknüpft. Wer selbstverliebt ist, ist stets auf die eigene Person bedacht, handelt ausschließlich danach, wie es für ihn am vorteilhaftesten ist und gibt nur wenig auf die Gefühle der nächsten Menschen um ihn herum. Wer sich hingegen mit Selbstliebe begegnet, der vergisst hierbei sein Umfeld nicht. Stattdessen besinnt er sich regelmäßig darauf, dass auch er es Wert ist, nicht nur nach dem Wohl anderer zu handeln, sondern ebenfalls für das eigenen Wohl zu sorgen.
Ja, es gibt Menschen die mit sich selbst und ihrem Leben vollkommen zufrieden und glücklich sind. Wer sich jedoch in seinem Freundes- und Bekanntenkreis umsieht, wer sich einfach auf sich selbst besinnt, der stellt schnell fest, dass dies weitaus mehr die Ausnahme als die Regel ist. Leider. Stattdessen ist es weit geläufiger, dass wir immer wieder komplizierte Phasen in unserem Leben durchmachen und währenddessen nicht das Gefühl unterbinden können, dass die Fehler und Probleme durch uns selbst hervorgerufen werden.
Selbstliebe im Arbeitsumfeld
Läuft es beruflich schlecht, tut sich schnell der Gedanke auf, dass die Probleme in unseren mangelnden Fähigkeiten gründen, in unserer fehlenden Urteilsfähigkeit oder der nicht vorhandenen Kompetenz bezüglich bestimmter Programme, die für die Arbeit benötigt werden. Wir zweifeln an uns selber. Immer mehr werden wir von dem Gedanken beherrscht, dass wir nicht fähig sind sowie, dass wir gerade dabei sind, zu versagen. Dass der eigentliche Grund für die komplizierte Situation auf der Arbeit in der Umstrukturierung der Firma liegt, nehmen wir nicht wahr. Zu negativ sind wir uns selbst gegenüber eingestellt, zu wenig Vertrauen haben wir in unser Können.
Nicht nur beruflich wirkt sich fehlende Selbstliebe aus. Auch im privaten Bereich steht uns dieser Mangel immer wieder im Weg. Wer nicht in der Lage ist, sich selbst anzunehmen und zu akzeptieren, sogar aufrichtig zu lieben, der ist ebenfalls nicht imstande, die Liebe anderer anzunehmen. Möge es sich dabei um die Liebe des Partners handeln, die Liebe der Freunde oder die der Familie.
Wir können uns nicht vorstellen, dass eine andere Person uns wirklich dafür liebt, wie wir sind. Zu sehr halten wir an dem Gedanken fest, dass wir nichts besonderes an uns haben, dass wir keine positiven Fähigkeiten haben, kurzum, dass wir kein liebenswerter Mensch sind. Nette Worte von Freunden, beispielsweise lobende Aussagen darüber, dass wir abgenommen hätte, dass wir bereits viel im Leben erreicht haben, dass wir aufgrund einer Leistung stolz auf uns sein können, nehmen wir nicht an, sondern schmettern diese mit einer Handbewegung, einem Kopfschütteln und der Aussage ab, dass das keine große Sache gewesen sei.
Selbstliebe und die Partnersuche
Fehlende Akzeptanz in Partnerschaften (Selbstliebe neu lernen)
In Partnerschaften kann die fehlende Akzeptanz für sich selbst so weit reichen, dass aufgrund dessen die Beziehung zerbricht. Häufig brodelt in uns der Gedanke, dass der andere sich eines Tages jemand anderen suchen werde. Eine fremde Person, die attraktiver aussieht, erfolgreicher im Beruf ist, mehr Geld verdient, ein interessanteres Leben führt und einen besseren Partner darstellt. Eifersucht ist die Folge. Als Single haben wir ebenfalls unter dieser Problematik zu leiden. Lockeres Flirten ist kaum möglich.
Werden wir aktiv angesprochen, beherrscht uns der Gedanke, dass die andere Person dies unmöglich ernst meinen könne. Dass sich das Gegenüber bestimmt insgeheim über uns lustig mache. Dass er oder sie uns nicht anblickt, weil Interesse besteht, sondern weil wir eine unreine Haut haben.
In uns entsteht das Gefühl, uns verändern zu müssen. Uns vor anderen Personen als jemanden darstellen zu müssen, der wir gar nicht sind. Zu gering ist der Glaube an uns selbst. Wir können und wollen nicht begreifen, dass andere Menschen einfach nur unseretwegen mit uns befreundet sein möchten. Zu stark sind die Zweifel, die uns meist nachts heimsuchen und uns einreden, dass unser Umfeld uns lediglich etwas vormache. Als Folge präsentieren wir uns von einer gänzlich anderen Seite.
Lerne deine Selbstliebe in der Öffentlichen Rolle zu zelebrieren
In der Öffentlichkeit spielen wir eine Rolle, die nicht ansatzweise unsere innere Persönlichkeit widerspiegelt. Allzeit sind wir die immer lachende, stets glückliche Person, die ständig einen lockeren Spruch auf den Lippen hat und das Leben mit einer ordentlichen Prise Humor sind. Von inneren Zweifeln und Frust ist nichts bemerkbar.
Wir sind froh, dass es überhaupt Menschen gibt, die bereit sind, sich mit uns abzugeben. Gleichzeitig fühlen wir uns unter Druck gesetzt, alles dafür unternehmen zu müssen, diese Menschen zu halten. Diese Bereitschaft äußert sich in den unterschiedlichsten Verhaltensweisen. Manche erhoffen sich, durch finanzielle Gefälligkeiten die Menschen an sich zu binden. Sie sind bereit, bei abendlichen Feierlichkeiten die Runde auszugeben oder verschenken stets vollkommen überteuerte Gastgeschenke.
Andere wiederum glauben, niemals nein sagen zu dürfen und durch Gefälligkeiten die Freundschaft und Liebe der anderen erhalten zu können. Es mag ihnen überhaupt nicht in den Zeitplan passen, doch sie sagen wie selbstverständlich für die Mithilfe beim Umzug zu. Obwohl es mit den größten Umständen verbunden ist verschieben sie ihre Frühschicht, nur um die Bekannten von Freunden zum Flughafen zu fahren. Wenngleich es sie psychisch schwer belastet, sich jederzeit die privaten Sorgen anderer anzuhören, haben sie dennoch immer ein offenes Ohr.
Weshalb ist dem so? Weil diese Menschengruppe von dem Gedanken besessen ist, dass bei einer ehrlichen Absage die Freunde und Bekannten ihnen die kalte Schulter zeigen und sich von ihnen abwenden. Sie stellen ihre eigenen Wünsche zurück und merken nicht, dass es nicht mehr nur um Freundschaftsdienste handelt, sondern sie längst für ihre Gutmütigkeit ausgenutzt werden.
Selbstverliebt oder sich selbst liebend?
Fehlende Selbstliebe kann sich jedoch ebenfalls in eine gänzlich andere Richtung entwickeln. Wer sich selbst nicht positiv begegnet, der kann auf Dauer das Bedürfnis entwickeln, sich Bestätigung von außen zu holen. Böse Zungen nennen ein solches Verhalten Fishing for Compliments. Plötzlich benötigen wir Komplimente und Zuspruch vom Umfeld wie die Luft zum Atmen. Wir entwickeln den Zwang, uns viel zu teure Kleidung und exklusiven Schmuck anzuschaffen und den Menschen um uns herum zu präsentieren. Wir erzählen über unseren wunderbaren Urlaub, in dem es in Wirklichkeit nur geregnet hat und wir nur im Hotel gesessen haben.
Zu stark ist der Wunsch in uns, von anderen für unser Leben beneidet zu werden. So positiv auch unser Umfeld darauf reagiert, wir sind dennoch nicht in der Lage, die Worte anzunehmen. Da sind sie wieder. Die Zweifel an unserer eigenen Person, die sich langsam in den Vordergrund schleichen und uns eintrichtern, dass es sich bei den Komplimenten der anderen lediglich um belanglose Plattitüden handelt. Denn die wohlwollenden Aussagen erzeugen vielleicht für einen kurzen Moment ein Gefühl der Glückseligkeit, doch wir lernen dadurch nicht, uns selbst mit einer anderen, einer positiven Einstellung zu begegnen.
Fehlende Selbstliebe und ihre Konsequenzen für dein Liebes und Sozialleben
Fehlende Selbstliebe zeigt sich nicht ausschließlich im Umgang mit anderen Menschen. Sie zeigt sich ebenfalls beim Umgang mit uns selbst. Wer Abend für Abend sich Pommes in den Ofen schiebt, wer sich nie Zeit für ein gesundes Frühstück nimmt sondern dauerhaft beim Bäcker ein süßes Teilchen holt und dieses auf dem Weg hastig herunterschlingt, wer jegliche Gedanken an die negativen Folgen von Zigaretten und Alkohol verdrängt, der behandelt seinen Körper alles andere als liebevoll und tritt seine Gesundheit mit den Füßen.
Und das, obwohl wir nur diesen einen Körper in unserem Leben haben. Es ist dringend nötig, verstärkt auf die Bedürfnisse unseres Leibes zu hören. Kleine Veränderungen im Alltag tragen dazu bei, dass der Körper mit der Liebe und dem Respekt behandelt wird, die ihm zustehen.
Beispiele für Selbstliebe
Beispielsweise das abendliche Ritual, eine Stunde früher zu Bett zu gehen, da wir endlich verstanden haben, dass der Mensch sich nicht an dauerhaften Schlafmangel gewöhnen kann.
Oder dass der Speiseplan abwechslungsreicher wird und wir uns Zeit für das Essen nehmen, anstelle stets durch das Leben zu hetzen und die Nahrung nebenbei, ohne den Geschmack wahrzunehmen, herunterschlucken. Nicht nur der liebevolle Umgang mit dem Körper ist oftmals nicht so liebevoll, wie er es sein sollte.
Der Umgang mit der eigenen Psyche lässt ebenfalls häufig zu wünschen übrig. Wer seinen Kaffee verschüttet und sich gedanklich als einen schusseligen Idioten beschimpft, der hat nicht viel Liebe für sich übrig.
Doch warum sind wir ausgerechnet der Person gegenüber so unfair, die die zentralste in unserem Leben ist? Warum sind wir so hart zu uns selbst? Fehler passieren und es wird dringend an der Zeit aufzuhören, uns selbst zu beleidigen.
Heraufforderungen der Selbstliebe meistern
Eine der größten Herausforderungen besteht für viele Menschen darin, das eigene Äußere zu akzeptieren. Jeder Mensch hat gedanklich ein gewisses Idealbild von sich selbst, nach dem er zu streben versucht. Weshalb sonst gehen wir regelmäßig zum Frisör und achten auf unsere Kleidung? Vieles können wir an unserem Aussehen beeinflussen, doch unser Haar wird durch positive Motivationssprüche nicht dichter, unsere Nase durch Meditation nicht kleiner. „Makel“, die wir an uns nicht ändern können, gilt es, endlich anzunehmen und zu akzeptieren. Erst diese kleinen Fehler machen uns zu dem, wer wir wirklich sind.
Zeit, diese grundlegenden Aspekte in unserem Leben verändern. Zeit, eine andere Einstellung zu sich selbst zu entwickeln, damit wir aufblühen und selbstbewusst durchs Leben schreiten können.
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